Wissenswertes über unseren Verein

Am 1. März 1923 gründeten junge Sportler den Sechtemer Fußballverein 1923. Bis dahin organisierte der katholische Jünglingsverein den Freizeitsport im 1.400-Seelen-Ort Sechtem, allen voran das volkstümliche Turnen. Trotz regelmäßiger Teilnahmen an Turnfesten entlang des Vorgebirges flachte die Sechtemer Turn-Begeisterung bis Winter 1922 völlig ab. Die jungen Sportler um den 19-jährigen Karl von Plüskow wollten lieber dem neuen und wettkampforientierten Fußballsport nacheifern.

Warum es uns ohne die Deutsche Jugendkraft womöglich nicht mehr gäbe und wie wir an unseren Namen SALIA kamen, erfahrt ihr auf dieser Seite.

1923 – Anfänge

In den Anfängen spielten wir als Abteilung des Sechtemer Jünglingvereins im katholischen Sportverband „Deutsche Jugendkraft“, kurz DJK. Außer der Motivation fehlte es an nahezu allem: Sportkleidung, Tore, Fußbälle, ein vernünftiges Sportgelände und echte Gegner. Nach ersten „wilden Spielen“ bestritt unser Verein am 28. September 1924 das erste Meisterschaftsspiel der Bonner DJK-Gruppe B gegen Viktoria 09 Bonn (1:0). Auch die Leichtathletik-Abteilung nahm regelmäßig an Wettkämpfen teil.

Ab 1926 – Einmalig im Namensranking

Unser Verein wurde als Sechtemer Fußballverein „1923“ gegründet und kurz darauf nach seinen Vereinsfarben in “Grün-Weiß” umbenannt. Im Frühjahr 1926 beklagte sich die Kreisleitung unseres Sportverbands Deutschen Jugendkraft (DJK) über den „nichtssagenden Namen” und forderte uns auf, eine „sinnvolle Bezeichnung” zu finden. Vermutlich auch als Abgrenzung zum konkurrierenden Westdeutschen Fußballverband, bei dem sich Vereine u.a. nach deren Vereinsfarben benannten. Im DJK-Kosmos gaben sich Vereine Beinamen wie Germania, Borussia oder Eintracht. Wie sollten wir uns nennen?

Salia, dass sich vom fränkischen Adelsgeschlecht der Salier [ˈzaːli̯ɐ] ableitet, bekanntlich im Mittelalter Teile des Rheinlandes besiedelte und den ein oder anderen römisch-deutschen König und Kaiser stellte, verdanken wir Präses Vikar Heinrich Fels. Der Präses war in den Anfängen ein großer Unterstützer des Fußballs in Sechtem. Durch sein Theologie-Studium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn war er Mitglied der Studentenvereinigung Unitas-Salia. Spontan schlug er den Beinamen Salia vor, der bei unseren jungen Fußballern Zuspruch fand.

1930 – Aufstieg in die Kreisklasse

In den ersten sechs Jahren spielten wir uns in die höchste DJK-Spielklasse, die Kreisklasse (Aufbau: C- bis A-Klasse, Gauklasse, Kreisklasse) hoch und traten dort gegen Gegner entlang der Rheinschiene an. 1933 wurde der DJK-Spielbetrieb in die bis dahin konkurrierenden Spielklassen des Deutschen Fußballbundes eingegliedert. Seitdem spielt Sechtem im Bonner Kreisliga-Fußball.

1948 – Silberschild vom Vorgebirge

Am 15. August gewannen wir das renommierte Silberschild vom Vorgebirge, eine Art Gemeinde-Pokal unter den Vorgebirgs-Teams an dem Adler-Waldorf, Sanitas Hemmerich, Roisdorf, Wesseling, V.F.B. Merten, Urfeld und Sechtem teilnahmen.

1953 – Doppeltes Lottchen

Ob katholische DJK- oder neutraler WFV, über den Verbandsanschluss und die dazugehörige Ausrichtung unseres Vereins, gab es unterschiedliche Auffassungen. Eine Gruppe um Josef Lorry, Karl von Plüskow, Stephan Wieland, Heinrich Hanft, Heinrich Gierlich und Heinrich Düx setzten sich für eine Rückkehr zu alten Werten ein und gründeten 1953 den DJK Salia Sechtem als Mehrspartenverein mit Fußball, Tischtennis und Leichtathletik. Der zweite Salia-Club sollte nur kurz existieren, nach weniger als 5 Jahren führten die getrennten Wege wieder zusammen. Heute ist der Westdeutsche Fußballverband übrigens der größte Fachsportverband in Nordrhein-Westfalen und bildet mit vier weiteren Verbänden den DFB.

1959 – Ein Sportheim wird wahr

Schon 1955 wurde der Bau eines Sportheims angekündigt, doch die Umsetzung zog sich wie Kaugummi. Erst im Mai 1959 wurde das Sportheim an der Grauen-Burg-Straße, oberhalb des Sportplatzes Galär fertig. Es war nach Merten und Walberberg das dritte Sportheim dieser Art in der Gemeinde Bornheims. Mit zwei Gemeinschaftsräumen, getrennt durch eine Holzschiebetür, die zu einem großen Raum verbunden werden konnte, einem Schiedsrichterraum, einem Abstell- und Geräteraum einem gemeinsamen Waschraum sowie Toiletten.

1969 – Wiege des Damenfußballs

Im Sommer 1969 hatte der Damenfußball im Vorgebirge seine Wiege in Sechtem. Trotz des Fußballverbots für Frauen, das der DFB erst ein Jahr darauf aufhob. Partien fanden in den Anfängen als selbst organisierte Freundschaftsspiele statt. Von 1970 bis 1979 etablierte sich das Sechtemer Damenfußballturnier als feste Größe im Köln/Bonner Frauenfußball. Nach dem Aufstieg in die Verbandsliga 1983 spielten die Damen nur noch ein Jahr.

1971 – Bezirksliga-Ausflug

Bernd Söntgen köpfte die SALIA in der letzten Spielminute der Spielzeit 1970/71 in Bonn-Duisdorf mit dem Ausgleich zum 1:1 zum Kreismeister und damit in die Bezirksliga. Ein hartes Trainingsprogramm und ungebrochener Trainingsfleiß waren laut Trainer Willi Braun die ausschlaggebenden Faktoren. Weil der sportliche Umbruch durch eine Verjüngung der Mannschaft ausblieb, war unser Bezirksliga-Ausflug bereits nach nur einem Jahr beendet.

Bis 1989 – Schlachtfeste

Bei unseren traditionellen Schlachtfesten im Saale Leyendecker oder Hepenstrick gingen nicht selten mehr als 2.000 belegte Brötchen von Meistermetzger und AH-Mitglied Franz Harth über die Theke. Show-Acts wie Erik Sylvester, Graham Bonney und natürlich die Salia-Singers heizten die Stimmung ordentlich an. Das letzte Schlachtfest fand 1989 statt.

1976-1986 – Zeit der AH-Turniere

Im Juni 1976 startete das erste dreitägige Alte-Herren-Turnier in Sechtem. Der Wanderpokal wurde ein echter Klassiker am Vorgebirge und bis 1986 jährlich ausgespielt. Beim ersten Alte-Herren-Turnier landeten als Showeinlage Fallschirmspringer aus 1.500 Metern Höhe auf dem Sportplatz an der Schweppenburgstraße. Eine Ortsauswahl mit Schwerpunkt FF spielte gegen die Rundschau-Elf und unseren Damen spielte im Einlagespiel gegen Müllekoven.

1999 – SaliArena am Staffelsweg

Leider gab es immer wieder Ärger mit den Anwohnern um den Sportplatz an der Schweppenburgstraße, die sogar vor Gericht Lärmschutzmaßnahmen einklagten und dadurch den sportlichen Betrieb stark einschränkten. Um den reibungslosen Ablauf des Spielbetriebs zu gestalten, musste ein neuer Sportplatz außerhalb des bewohnten Ortskerns her. Die Stadt Bornheim finanzierte einen Sportplatzbau am Staffelsweg durch den Verkauf der beiden ehemaligen Sportplätze am Galär und der Schweppenburgstraße. Weil das Budget nur 1.6 Mio. Mark betrug, reichte es nur für einen Ascheplatz. Den Sportheimbau übernahmen wir. Am 5. September 1999 weihten wir den neuen Sportplatz feierlich ein.

2013 – SaliArena wird zur Kunstrasenarena

Im April 2013 erfolgte der Spatenstich für eine mutige und gleichzeitig zukunftsweisende Entscheidung: Die SaliArena wurde vom einfachen Tennenplatz zum modernen Kunstrasenplatz umgebaut. Der finanzielle Aufwand betrug 400.000 EUR. Die Umsetzung erfolgte nach einem Konzept der Stadt Bornheim.

Das Konzept beinhaltete folgende Aspekte:

  • Der Sportplatz ging über ein Erbpachtverhältnis in die Zuständigkeit unseres Vereins über.
  • Der Verein organisierte den Umbau in Eigenregie.
  • Die Stadt Bornheim gewährte einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 50.000 EUR.
  • Für den wegfallenden Pflegebetrieb des Tennenplatzes durch städtische Mitarbeiter wurde ein jährlicher Beitrag von 12.000 EUR an den Verein gezahlt.

Durch private Spenden kamen die ersten 20.000 EUR zusammen. Nach Abzug des Zuschuss der Stadt Bornheim mussten wir 330.000 EUR über das Sportstättenfinanzierungsprogramm der KfW Bank mit einer Kreditlaufzeit von 20 Jahre und einem Zinssatz von 1,96 % in den ersten 10 Jahren aufnehmen. 2023 beträgt die Restsumme ca. 157.000 EUR, der Zinssatz steigt auf satte 4 %.